Ausstellung Original Allgäuer Braunvieh in Wolfegg

Zeitungsartikel über die Allgäuer Braunviehschau in Wolfegg:

„Ausstellung Original Allgäuer Braunvieh am Sonntag 15.9.2024 anlässlich des Käsemarktes im Bauernhausmuseum Wolfegg

Ca. 5000 Besucher hat das Bauernhofmuseum in Wolfegg mit dem Käsemarkt und der angeschlossenen Allgäuer Braunviehschau angelockt.

Die Familie Vetter aus Bad Wurzach- Arnach stellte in der Stallscheuer sowie auf dem Museumsgelände eine sehr gelungene Kollektion der stark gefährdeten Rasse Original Allgäuer Braunvieh aus. Es wurden 20 Kühe, der Bulle Walzer sowie drei Kälber ausgestellt. Die Tiere wurden bereits am Samstag gewogen und anschließend zum Museum transportiert. Die Kühe hatten ein durchschnittliches Gewicht von 539 kg und eine Widerristhöhe von 135 cm. Dies zeigt den gewünscht mittleren Rahmen dieser Rasse. Alle ausgestellten Tiere waren behornt, worauf die Familie Vetter großen Wert legt.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Allgäuer Braunvieh unterstützten die Familie Vetter tatkräftig bei der Vorbereitung, beim Transport sowie bei der Präsentation der vielen Tiere.

Die Tiere wurden während des ganzen Ausstellungstages am Sonntag von den Besuchern sehr gut frequentiert. Es konnten Fragen zur Rasse beantwortet werden und auf die Bedeutung der Erhaltung gefährdeter Rassen hingewiesen werden.

Jeweils um 11:00 und um 14:00 Uhr wurden die Kühe im Ring präsentiert und besprochen. Durch die Vorstellung der Kühe konnten die Vorteile der Rasse wie Doppelnutzung (Milch und Fleisch), Robustheit, gute Fundamente, Langlebigkeit sowie ruhiger Charakter demonstriert werden. Des Weiteren wurden auch die einzelnen Kuhlinien und deren Gefährdungsgrad erläutert.

Auch auf die Besonderheiten der Haltung der Tiere wurde eingegangen. Der Betrieb Vetter betreibt eine saisonale Abkalbung (im Frühjahr) und die Kühe erhalten von Frühjahr bis Herbst ganztägig Weidegang. Die Kühe werden sehr extensiv gehalten. Kraftfutter wird keines gefüttert, das heißt die Milch wird komplett mit Grundfutter erzeugt. Für diese Art der extensiven Haltung ist das Original Allgäuer Braunvieh bestens geeignet.

Der Betrieb Vetter hält in Baden- Württemberg den mit Abstand höchsten Kuhbestand dieser gefährdeten Rasse.

Da der Betrieb im Sommer die Weiden des Museums mit Jungvieh bestückt, hat er schon vor diesem Hintergrund einen guten Kontakt zum Museum. Die Rinder konnten auf den Weiden ebenfalls von den Besuchern besichtigt werden.

Insgesamt konnte sich das Original Allgäuer Braunvieh auf der Ausstellung dem Publikum hervorragend präsentieren und Werbung für diese stark gefährdete Rasse machen. Der Familie Vetter sowie den Mitgliedern des Arbeitskreises Allgäuer Braunvieh ist für den hohen geleisteten Arbeitsaufwand zu danken. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Züchter, insbesondere im Bereich der Milchviehhaltung, diese Rasse unterstützen.“

Die Kühe wurden am Sonntag bei zwei Vorführungen präsentiert und besprochen

Die Kuh Beta geb. 2012 (Amker x Radar Blüte) zeigte mit 11 Kalbungen immer noch ein tadelloses Exterieur.

Die Kuh Karina geb. 2017 (Walkil x Amker Kosta) ist eine typische Vertreterin des Original Allgäuer Braunviehs im gewünschten Zweinutzungstyp.

Die Kuh Gerda geb. 2019 (Neckar x Wino Gunda) entstammt der G- Linie. Sie zeigt ein gutes, hoch angesetztes Euter.

Fotos: Sven Herrmann; Text: Edwin Schick